Bisher habe ich es noch nicht geschafft, mich abends, nach Feierabend raus aus dem Apartment zu bewegen. Ich bin maximal direkt nach der Arbeit einkaufen gegangen. Das lag vor allem an drei Dingen:

  1. Ich bin nach der Arbeit doch schon ziemlich geschafft! Auch wenn der Arbeitsalltag bisher noch nicht so schnelllebig ist wie in Deutschland und die Arbeitstage bis jetzt außerdem kürzer ist, als zuvor, so bin ich doch jeden Abend müde. Es ist eben viel Neues was man sich merken muss und eine andere Umgebung.
  2. Wenn ich geschafft bin, bin ich ganz froh an einem Ort zu sein, der ruhig ist. Die Aussicht wieder auf eine bunte, laute Straße zu gehen, zieht mich nur bedingt an. Ich schätze vor ein paar Jahren wäre mir das bestimmt nicht passiert…. Aber vielleicht werde ich wirklich Alt. Oder doch nur Erwachsen
  3. Gegen das Erwachsen sein spricht in jedem Fall, dass ich mir meine X-Box mitgenommen habe. Sie ist Fluch und Segen zugleich. Zum Einen kann ich mir dadurch echt gut die Zeit vertreiben. Denn im Fernsehen läuft nichts, was ich verstehen oder mich interessieren würde und das Internet ist in seiner Geschwindigkeit von der Tagesform abhängig, was es nicht unbedingt zu Vergnügen macht. Also bleibt mir garnichts anderes als zu Lesen oder X-Box!

Doch irgendwann ist immer das erste Mal und so habe ich mich nun getraut und bin raus aus meinen Kokon….. Und gleich zu dem am buntesten und lautesten  Punkt in Shanghai: Nanjing Road. Nanjing Road ist eine riesige Fußgängerzone (die größte in Shanghai) gegen die die Zeil einpacken kann. Von der Nanjing Road kann man zum Fluß laufen und die Skyline betrachten. Mit dieser Idee war ich nicht ganz allein 😉 (siehe Bilder). Nachdem ich die beeindruckende Szene auf mich habe wirken lassen, bin ich 2 Stunden entlang der Nanjing Road gelaufen, habe mich ein paar mal Fotografieren lassen, Gymnastikgruppen beobachten und mit Sicherheit  über 10 mal dankend eine “Lady Massage” abgelehnt. Interessant waren auch die Seitenstraßen von Nanjing  Road. Innerhalb weniger Meter sind die Riesen Einkaufszentren, die vielen Lichter und der ganze Glanz einer engen dunklen Straße gewichen, in der Müll auf dem Boden liegt, allerlei Essen, meist Fleischspieße auf dem offenen Grill dargeboten werden und kleine Geschäfte Ihre Produkte anbieten. Ungefähr so stelle ich mir vor, wie Shanghai früher ausgesehen haben muss.
Nach 3 Sunden ging es dann zurück in meinen Kokon. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt! Werde wohl jetzt öfter mal die X-Box auslassen ;-).

Gymnastikgruppe
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Raus aus der Bude
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